Pinterest ist ein geniales und vor allem kostenloses Werkzeug für Autoren. Auf Pinterest kannst du insprierende Bilder, aber auch Blogbeiträge und sogar Videos für deine Recherche sammeln. Außerdem kannst du dort umfangreiche Storyboards anlegen – ganz für dich oder öffentlich.
Brauchst du als Autor Pinterest?
Ja und nochmals Ja!
Unabhängig davon, ob du Pinterest privat oder für deine Marketing-Aktivitäten als Autor nutzt – Pinterest lässt sich für beide Zwecke einsetzen und anpassen.
Falls du zögerlich bist – absolut verständlich! Die Sogwirkung der Social Media Kanäle wie Instagram, Twitter oder Facebooks ist bekannt, aber auf Pinterest stehen nicht deine Follower im Vordergrund, sondern der Spass am Sammeln (pinnen).
Um Pinterest auszuprobieren, kannst du nach der Anmeldung „geheim“ beginnen. Ein entsprechender Button an deiner ersten Pinnwand ermöglicht es dir, nur für dich zu pinnen.
Kein anderer Pinterest-Nutzer erfährt von deiner Pinnwand. Falls du sie zu einem späteren Zeitpunkt teilen möchtest, brauchst du den Button nur auf „öffentlich“ stellen.
Auf Pinterest findest du nicht nur eine Menge Schreibtipps. Es gibt Pins – also Bilder bzw. Blogartikel – zu fast jedem Themenbereich. Du kannst z.B. Schauplätze für dein Schreibprojekt sammeln, interessante Gesichter, Mode (aus unterschiedlichen Epochen) etc.
Wenn du als Kind Panini-Bilder oder Pferdekarten gesammelt hast, dann bin ich sicher, dass auch Pinterest seine Faszination auf dich ausüben wird. Bist du bereit für den Einstieg?
Was ist Pinterest?
Pinterest setzt sich aus zwei Begriffen zusammen: Pin und Interesse. Auf virtuellen Pinnwänden kannst du unterschiedlichste Informationen aus dem Netz übersichtlich sammeln.
Dabei bleibt es dir überlassen, ob du nur für dich sammelst, deine Pinnwand öffentlich teilst oder sogar eigene Blogbeiträge mit anderen zusammen auf sogenannten Gruppenboards pinnst.
Um dir den Einstieg zu erleichtern, startest du auf Pinterest mit einer Kategorie-Auswahl. Leider sind die Begriffe in der ersten Auswahl begrenzt.
Lass dich davon aber nicht irrtieren. Pinterest merkt sehr schnell, was dich wirklich interessiert 😉 und passt deinen Feed (Auswahl an neuen Pins) automatisch deinen Interessen an.
Im Prinzip findest du auf Pinterest alles, was dein Autorenherz begehrt: inspirierende Bilder, tolle Blogbeiträge mit Tipps zum Schreiben, Zitate und vieles mehr.
Da Bilder die Grundvoraussetzung zum Pinnen auf Pinterest sind, nennt man Pinterest auch eine Bildersuchmaschine. Sie funktionert im Prinzip wie Google, Bing oder Yahoo, nur das zu dem Suchbegriff statt kurzer Infotexte, Bilder im Ergebnisfenster erscheinen.
Ein Klick genügt und du kannst das Bild einer passenden Pinnwand zuordnen. Dank den Pinnwänden findest du den Pin später spielend leicht wieder. Außerdem bleibt ein Bild sehr viel länger im Gedächtnis haften als z.B. ein Text.
Ist es dir nicht auch schon so gegangen, dass du die Lesezeichen in deinem Browser nicht mehr zuordnen konntest? Mit Bildern fällt das Sammeln und Erinnern leichter!
Da deine Pins online gespeichert werden, kannst du sie jederzeit über die entsprechenden Apps auf all deinen Geräten wie z.B. Smartphone oder Desktop-PC abrufen.
Du kannst ungehemmt deiner Online-Sammelleidenschaft nachgehen, ohne Ordner zu füllen oder Toner zu verbrauchen. Außerdem profitierst du als Autor von dem Wissen und den inspirierenden Boards anderer, aber dazu später mehr!
Wie und was pinnst du als Autor auf Pinterest?
Nach Abschluss deiner Anmeldung stellt Pinterest deinen ersten Feed zusammen, also eine Sammlung relevanter Pins. Über die Suchfunktion (Lupe) kannst du zusätzlich nach speziellen Begriffen wie z.B. Autoren-Tipps oder Schreiben-Inspiration suchen.
Mit dem roten „Merken“ Button merkst du dir Pins aus deinem Feed auf einer Pinnwand. Hast du vorher noch keine angelegt, dann kannst du das im Zusammenhang mit dem Pinnen erledigen. Falls du erst einmal nur für dich pinnen möchtest, empfiehlt es sich, deine Pinnwand zunächst auf „geheim“ zu stellen, damit nur du sie sehen kannst.
Grundsätzlich kannst du alles pinnen, vom Kochrezept über DIY bis zu lustigen Sprüchen. Wenn du Pinterest allerdings für die Vermarktung deiner Bücher oder für deinen Autoren-Blog nutzen möchtest, solltest du dir möglichst früh Gedanken über die thematische Gestaltung deiner Pinnwände machen.
Nehmen wir mal an, du schreibst Liebesromane und bloggst nebenbei über dein Leben als Autor. Dann sollten deine Boards (Pinnwände) auch zu deinen Interessen passen, also z.B. Schreibtipps für Autoren, romantische Orte oder stimmungsvolle Landschaften.
Falls du dennoch gerne Kochrezepte oder Ideen für die Gartengestaltung sammelst, dann stelle dieses Board einfach auf geheim oder lege dir alternativ einen zweiten privaten Account an.
Was sind Pins überhaupt?
Ich erinnere mich noch deutlich an meine erste Begegnung mit Pinterest, bei der ich mich unwillkürlich fragte: „Warum und für wen sollte ich bunte Bildchen an Pinnwänden sammeln? Die Zeit der Stickeralben ist vorbei“.
Ich hatte absolut keine Ahnung, wie viel Informationen sich hinter den „Bildchen“ verbergen und wie genial einfach die Suche über Bilder ist.
Über die Funktionen „Lesen“ oder „Besuchen“ rechts unter dem gepinnten Bild (in der Großansicht) kannst du die verlinkte Website oder den entsprechenden Blogbeitrag öffnen.
Ein guter Pin enthält neben dem Link auch eine Beschreibung mit einer Zusammenfassung, was dich beim Besuch der Seite bzw. des Beitrags erwartet, so dass du relativ schnell entscheiden kannst, ob dich der Pin interessiert bzw. ob er auf eines deiner Autoren-Boards passt.
Wie sinnvoll die Suche nach Bildern ist, merkst du spätestens, wenn du nach längerer Zeit nach einem Beitrag fahndest. Die Überschrift ist vergessen – es sei denn, sie ist wirklich außergewöhnlich – aber das Bild wirst du höchstwahrscheinlich sofort wiedererkennen.
Wie du Pins für dein Autoren-Board erzeugst
Ob Blogbeitrag oder Video – über den Pinterest-Button unter einem Beitrag bzw. die Funktion „Teilen“ hast du die Möglichkeit, einen Pin für eine deiner Autoren-Pinnwände zu erstellen. Der entsprechende Link wird dabei automatisch erzeugt und häufig auch eine Kurzbeschreibung.
Fehlt das rote „P“ oder ist Pinterest nicht zum Teilen vorgesehen, kannst du ein beliebiges Bild des Beitrages pinnen. Dazu benötigst du allerdings den Pinterst Pin-Button als Add-On oder Erweiterung für deinen Browser.
Mit dieser Pinterest-Erweiterung kannst du jedes beliebige Bild pinnen, ob von Websites oder Blogbeiträgen. Auch hier wird zusammen mit dem Bild immer automatisch der dazugehörige Link gespeichert.
Häufig fehlt bei dieser Methode allerdings die Beschreibung. Die Beschreibung hilft nicht nur dir, Beiträge schneller wiederzufinden, sondern auch anderen, die Wertigkeit deines Pins einzuschätzen.
In diesem Fall solltest du den Beitrag zusammenzufassen. Ergänzt mit passenden Stichwörtern (Keywords) oder auch #Hashtags kann er von anderen leichter gefunden werden.
Wenn du einen ganz neuen Pin z.B. für einen deiner Blogbeiträge erzeugen willst, solltest du als allererstes ein pinterestfreundliches Bild z.B. mit dem Online-Grafikprogramm Canva gestalten.
Das Bild oder vielleicht auch eine ansprechende Grafik kannst du über das „+“ Symbol hochladen. Im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Methoden musst du bei dieser Variante den Link per Hand hinzufügen und auch für eine passende Beschreibung sorgen.
Bitte beachte beim Pinnen – vor allem über das „+“-Symbol – und außerhalb von Pinterest, dass die Bildrechte beim jeweiligen Fotografen liegen. Bevor du also fremde Fotos z.B. von Instagram oder Tumblr pinnst, hole dir ggf. die Erlaubnis des jeweiligen Fotografen ein.
Bei Beiträgen, die ein Teilen über Pinterest zulassen, kannst du davon ausgehen, dass diese Erlaubnis für die Verbreitung über Social Media Kanäle – in dem Fall gehört auch Pinterest dazu – erteilt wurde.
Pinnst du über ein Add-On oder eine Erweiterung wird das i.d.R. geduldet. Schließlich trägst du durch deinen Pin zur Reichweite der Website bzw. des Beitrags bei und drückst gleichzeitig deine Wertschätzung aus.
Wie dir Pinterest bei der Recherche hilft
Seit ich mit Pinterest als Autor arbeite, kann ich auf ausgedruckte Fotos oder ellenlange Hintergrundtexte aus dem Netz verzichten. Ich habe sie privat auf einer Art Moodboard bei Pinterest gepinnt.
So kann ich während des Schreibens immer wieder (von nahezu jedem Gerät) auf meine Infos zugreifen. Außerdem ist bei dieser Art der Archivierung auch die jeweilige Quelle vermerkt, so dass ich dort jederzeit nach weiteren Infos stöbern kann.
Eine Autorin gestand in ihrem Blog, dass sie bei Pinterest regelmäßig in einen Pinnrausch verfällt und dabei querbeet Bilder, Videos und Infos sammelt. Dabei hat sich diese Sammelleidenschaft Monate oder auch Jahre später als Goldgrube für andere Schreibprojekte entpuppt haben.
Ich gebe zu, dass mir dieser Rausch nicht ganz fremd ist. Für unsere Schreibgruppe habe ich bereits einige Boards zusammengestellt auf denen du mehr über das Autorenleben, Schreibtaktik, Charakterisierung, Schreibübungen und natürlich über Pinterest findest.
Besonders beliebt – auch an unseren Schreibabenden in der Grupppe – sind die Inspirationsbilder:
Auf Pinterest gibt es natürlich nicht unsere, sondern viele weitere Autoren-Pinnwände zu entdecken. Je nach Genre kann dir ein gut gefülltes Board einen Großteil deiner Recherche-Arbeit abnehmen oder zumindest erleichtern.
Im Gegensatz zu anderen sozialen Kanälen, musst du bei Pinterest niemanden folgen, um einen gefüllten und abwechslungsreichen Feed zu haben. Du kannst allein für dich pinnen, folgst einigen ausgewählten Boards und – nur wenn du magst – auch ganzen Profilen.
Wie sozial ist Pinterest?
Es ist nicht ausgeschlossen, dass du über Pinterest neue und interessante Menschen kennenlernst, aber was über Facebook spielend einfach gelingt, ist bei Pinterest eher umständlich. Du kannst über die Nachrichtenfunktion Kontakt mit anderen aufnehmen oder über die „Ausprobiert“ Funktion deine Erfahrungen teilen. Selten kommt dabei allerdings eine so schnelle Interaktion wie bei Facebook, Twitter oder auch Instagram zustande.
Die Beziehungen bei Pinterest sind eher auf Dauer ausgelegt. So kann es z.B. bis zu 36 Stunden dauern, bis du erfährst, ob einer deiner Pins von anderen gefunden und eventuell auf einem ihrer Boards gesammelt – repinnt – wurde.
Vor nicht allzu langer Zeit gab es außerdem die Möglichkeit, Pins zu liken, aber inzwischen hat Pinterest die Herzchen abgeschafft. Solltest du sie trotzdem noch sehen können, benutzt du wahrscheinlich eine ältere Pinterest-Version.
Dafür kannst du deine Pins problemlos auf den gängigen sozialen Netzwerken, als Link aber auch per E-Mail teilen, so dass du die Freude über pinteressante Funde zumindest an deine Freunde oder Follower auf anderen sozialen Kanäle weitergeben kannst.
Wenn dir aber deine Privatsphäre als Autor heilig ist, kannst du unter Pseudonym und ohne Follower, Freunde oder Likes, Pinterest auch ganz schlicht und ergreifend als einzigartiges visuelles Werkzeug nutzen. Du brauchst dich also niemand verpflichtet fühlen, irgendeine Form von Inhalt anzubieten.
Sollte dir doch der große Pinterest-Ruhm vorschweben, dann ist vielleicht der nächste Punkt interessant für dich!
Wie wichtig sind Follower auf Pinterest?
Die sozialen Netzwerke leben und funktionieren mit und durch die sozialen Kontakte, also vor allem Freunde bzw. Follower. Pinterest ist jedoch in erster Linie eine Suchmaschine und agiert daher ähnlich wie Google. Beliebte Pins werden in diversen Feeds gestreut, „Ausprobiert“-Pins oder solche mit einer wirklich guten stichwort-orientierten Beschreibung werden dabei bevorzugt.
Ähnlich verhält es sich mit den Followern. Die Pins deiner Pinterest-Autorenpinnwände verbreiten sich deutlich schneller, wenn du Follower wie z.B. andere Autoren hast, die dein Interesse für das Schreiben teilen. Dennoch vergisst Pinterest fleißige User nicht, selbst wenn sie nur wenige oder z.T. keine Follower haben.
Wenn du viel pinnst und nebenbei darauf achtest, dass es gute Pins sind, die z.B. eine Beschreibung oder ein „Ausprobiert“ von dir enthalten, dann verteilen sich deine Pins auch ohne großes Gefolge. Du kannst dich voll und ganz auf dein Thema bzw. Board konzentrieren.
Auch wenn ich nicht auf der Jagd nach Followern bin, sondern Pinterest hauptsächlich für mich als Autor nutze, freue ich mich natürlich trotzdem über Repins.
Repins sind Pins, die von meiner Pinnwand auf anderen Pinnwänden gesammelt werden. Für mich ist das die Bestätigung, dass ich interessante Inhalte gesammelt habe, die anderen weiterhelfen können, ihr Wissen zu vertiefen oder entsprechende Anregung zu finden.
Pinterest hat ein Elefanten-Gedächtnis
Es dauert, bis Pinterest Fahrt aufnimmt, aber dafür haben Pins eine weitaus längere Lebensdauer als Tweets, Facebookposts oder Bilder auf Instagram. Manchmal leben die Pins sogar länger, als die Blogs oder Websites von denen sie stammen. Diese Eigenschaft macht Pinterest auch zu einem interessanten Medium für dein Autoren-Marketing. Dieses Thema ist allerdings so umfassend, dass ich darauf in einem späteren Artikel eingehen werde.
Bevor du dich ins Autoren-Marketing mit Pinterest einsteigst, solltest du dir die Zeit nehmen und Pinterest für dich als Autor kennenlernen.
Ich war anfangs zögerlich, doch mit jedem Pin fand Pinterest andere interessante Fotos und Artikel, so dass ich nicht mehr aufhören konnte. Inzwischen ist Pinterest so eine Art Tageszeitung für mich. Ich habe tatsächliche viele lesenswerte Beiträge zum Themen Schreiben, Plotten etc. gefunden.
Lass dich anstecken, pinn mit und gerne auch vom Profil der Federreiter Schreibgruppe. Ich freue mich über jeden Repin!